Healing Sounds of Ayurveda

Saraswati mit Vina - Göttin der Musik

Im Ayurveda, der Jahrtausende alten Lebensphilosophie aus Indien, spielt der Klang, bestehend aus Schwingungen, eine große Rolle. Jedes Ding und Lebewesen in der belebten und unbelebten Welt hat seine eigene persönliche Schwingungsfrequenz. Schwingen Zellen und Gewebe in ihrem Eigenklang, so fließen die Energien im Körper frei und ungehindert, und der Mensch lebt in Gesundheit und Wohlbefinden. Eine Störung dieses Energieflusses wird im Ayurveda bereits als Krankheit definiert.

So wird ein Mensch im Ayurveda vollkommen gesund genannt, "wenn seine Physiologie im Gleichgewicht ist, Verdauung und Stoffwechsel gut arbeiten, Gewebe und Ausscheidungsvorgänge normal funktionieren und Selbst, Sinne und Geist sich im Zustand dauerhaften Glücks befinden" (Sushruta, ayurvedischer Arzt um 1000 v. Chr.).

Menschen, die in vollkommener Gesundheit leben, sind selten geworden; schädigende Umwelteinflüsse, ungesunde Eß- und Lebensgewohnheiten sowie streßbeladene Jobs sind heutzutage an der Tagesordnung und bringen Ungleichgewichte in Physiologie und Geist.

Das Gleichgewicht, die Innere Mitte, den Rückbezug zum Selbst wieder herzustellen und zu erhalten, ist Hauptanliegen des Ayurveda, der Gesundheit auch als Svasthya bezeichnet (wörtlich: "Im Selbst gegründet sein"). Um diesen Selbstbezug und damit den ursprünglichen Gesundheitszustand wiederherzustellen oder zu erhalten, greift der Ayurveda auf Entspannungstechniken und Körperübungen wie Meditation und Yoga, Reinigungsverfahren wie Panchakarma, Musik und Kräuterpräparate zurück. Schwingungen spielen hierbei eine wichtige Rolle. So wird in der ayurvedischen Medizin stets die ganze Pflanze genutzt und nicht nur ein Wirkstoff herausgefiltert. Die Schwingungen der Pflanze sollen das natürliche Gleichgewicht im Körper wiederherstellen, ohne den Körper zu belasten.

Dhanvantari - Gott des Ayurveda

Eine weitere Methode, die Physiologie wieder in ihren ursprünglichen Schwingungszustand zu bringen, ist die Anwendung von Musik. Hier bieten sich die Ragas der Klassischen Indischen Musik an, die sich vom Sama Veda ableiten und ihren Ursprung ebenso wie der Ayurveda in der Vedischen Hochkultur haben, die vor ca. drei- bis fünftausend Jahren zu Ende ging. Stimmungen aus Natur, Umgebung und Zuhörerschaft werden vom Musiker eingefangen und mit Stimme oder Instrument wiedergegeben. So finden wir in der Raga-Musik ein Zeit- und Stimmungskonzept, das die verschiedenen Ragas spezifischen Tages- oder Jahreszeiten und Anlässen zuordnet. So darf der Raga Bhairavi in seiner klassischen Form nur am Morgen gespielt werden, ist in der Tumri-Version im gewissen Rahmen aber auch für andere Tageszeiten zugelassen; Raga Sura Malhar ist festlichen Anlässen zur Regenzeit (Monsun) vorbehalten usw.

Die Ragas, zur rechten Zeit und Gelegenheit gespielt, haben insgesamt harmonisierende und ordnende Einflüsse auf die Umgebung, den Zuhörer und, wie Experimente zeigen, sogar auf einzelne Zellen, selbst wenn diese isoliert in Nährlösung in der Petrischale schwimmen. Diese Wirkungen können persönlich wahrgenommen oder durch Studien oder das Fühlen der Doshas in der ayurvedischen Pulsdiagnose systematisiert werden.

Wie auch in der vedischen Urklangtherapie, in der vedische Mantren für bestimmte Körperregionen rezitiert werden, um dort Heilung zu fördern, können die Ragas der Klassischen Indischen Musik auch bei bestimmten Krankheiten und Problemen gezielt eingesetzt werden. Dieses Wissen ist schon in Texten wie der Sangita Ratnakara festgehalten worden und wird gerade wiederentdeckt und zunehmend erforscht.

Die vorliegende CD-Reihe hat sich zur Aufgabe gestellt, mittels Ragas speziell die im Ayurveda beschriebenen Doshas auszugleichen, die durch tages- und jahreszeitliche Einflüsse, Lebenswandel und Eßgewohnheiten schnell aus dem Gleichgewicht geraten können.

Die Tri-Dosha-Lehre

Verbindung der ayurvedischen Doshas und der Elemente

Dem ayurvedischen Körperverständnis liegt eine Tri-Dosha-Theorie zugrunde. Diese drei Doshas werden aus den fünf Elementen (Raum, Luft, Feuer, Wasser, Erde) gebildet und heißen Vata (Raum und Luft), Pitta (Feuer und etwas Wasser) und Kapha (Erde und Wasser). Diese drei Doshas sind verantwortlich für alle Funktionen des Körpers und des Geistes. Störungen der Doshas verursachen Unwohlsein und Krankheit.

Vata ist führendes Dosha; ohne Vata wären die anderen beiden Doshas wie Wolken am stürmischen Himmel, besagt ein Gedichtvers aus der berühmten Charaka Samhita, dem bekannten ayurvedischen Lehrwerk. In Körper und Geist ist es zuständig für jedwede Kommunikation. Das Vata-Dosha gerät schnell aus dem Gleichgewicht, da zwei seiner wesentlichen Eigenschaften Unbeständigkeit und Leichtigkeit sind. 80 Krankheiten werden durch gestörtes Vata verursacht, darunter z. B. degenerative Gelenkkrankheiten im Körperlichen, Angstzustände und Nervosität im Mentalen. Bei Menschen, die unter Streßbelastung leiden, ist häufig das Vata-Dosha gestört. Genauso leicht, wie das Vata gestört wird, kann es auch wieder ins Gleichgewicht gebracht werden, wenn man schnell genug handelt. Eine heiße Tasse Tee, eine Ölmassage oder ein beruhigendes, meditatives Musikstück können eine rasche Linderung bringen.

Die Hauptfunktion des Pitta-Doshas ist der Stoffwechsel; auch der Sehsinn wird dem Pitta-Dosha zugeordnet. Pitta-Störungen im Körper sind z. B. Hautprobleme und Magenentzündungen. Wutausbrüche und ein "Hitzkopf" sind Störungen des Pitta im Mentalen. Hilfreich bei Pitta-Störungen ist alles, was eine kühlende Wirkung hat. Ein Glas Pfefferminztee, ein Spaziergang im Grünen oder das Hören eines Musikstückes, das eine kühlende und besänftigende Wirkung auf den Geist hat.

Das Kapha-Dosha gibt Stabilität und sorgt für den Flüssigkeitshaushalt im Körper. Es gibt nur 20 Krankheiten, die dem Kapha-Dosha zugeordnet werden, diese sind allerdings auch schwerer zu behandeln. Fettstoffwechselstörungen und Übergewicht sind körperliche Störungen von Kapha; Antriebslosigkeit, Trägheit und Depressionen sind mentale Zustände, die bei übermäßigem Kapha auftreten können. Anregende Gewürze und Tees, Sport oder ein anregendes, energetisierendes Musikstück helfen gegen die Schwere in Körper und Geist.

Doshas in den Tages- und Jahreszeiten

Dosha Uhr - die Doshas im tageszeitlichen Zyklus

So wie die Doshas durch Lebenswandel und Eßgewohnheiten angeregt werden, so beeinflussen auch Tages- und Jahreszeiten sowie das Lebensalter die Doshas.

Doshas im täglichen Zyklus

Kapha-Zeit: 6 - 10 Uhr und 18 - 22 Uhr
Pitta-Zeit: 10 - 14 Uhr und 22 - 2 Uhr
Vata-Zeit: 14 - 18 Uhr und 2 - 6 Uhr

Doshas in den Jahreszeiten (wetterabhängig)

Kapha: kalt, feucht, regnerisch (Frühling)
Pitta: heiß (Sommer)
Vata: sehr kalt, kalt und windig, kalt und trocken, schneller und häufiger Wetterwechsel (Herbst/Winter)

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